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Neues Buch von Carola Herz
Erinnerungen von Frauen aus der ehemaligen DDR
ISBN 978-3-033-07881-9
Carola Herz wurde 1960 in einem kleinen Dorf in der
Nähe des Spreewalds geboren. Sie schreibt über
Frauen, die in der ehemaligen DDR geboren und auf-
gewachsen sind. Die Erzählerinnen sind alle um
die sechzig und kennen das Leben zu Ost- wie auch
zu Westzeiten. Ihr Anliegen war es , dass all das
Erlebte nicht einfach so vergessen gehen durfte. Es
gibt vom Leben in der DDR erzählenswerte, aber
auch weniger schöne Erlebnisse. Und all das hat uns,
die den Osten erlebt haben, geprägt. Es gab ein
Land, das es so nicht mehr gibt. Vieles war damals
anders, für uns jedoch war es das ganz normale Leben.
Schaffhauser Buchwoche
Montag, 15. November 2021, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek, Münstergasse 1, 8200 Schaffhausen. (Link)
Jurga Wüger in den Schaffhauser Nachrichten
Alle sechs Frauen, die im Buch «Das ganz normale Leben» von Carola Herz zu Wort kommen, haben etwa 30 Jahre in der DDR verbracht und berichten über ihren Alltag und ihr Leben im Osten. Der Aufbau der Kurzbiografien ist mit den Themen-bereichen Kindheit, Schulzeit, Berufsausbildung, Wohnsituation, Partnerschaft, soziales Umfeld, Öffentlichkeit, Mauerfall und Wende immer gleich, nur die Länge der Kapitel variiert. Das Buch berichtet vom normalen Leben jenseits von Glanz und Gloria, allerdings mit sehr viel Ehrlichkeit. Nichts wird unter den Teppich gekehrt oder geschönt: Die Wege verlaufen oft am Abgrund, wenn die alten Verhältnisse nicht mehr gelten, aber immer folgen sie dem eigenen Herzen.
«Das ganz normale Leben» ist zügig geschrieben und hat eine gut lesbare Schrift. Der Stil mit kurzen, aber prägnanten Sätzen, die stets das Wesentliche transportieren, ist sehr leserfreundlich. Die Bilder vor den jeweiligen Biografien haben die Hauptprotagonistinnen ausgesucht.
Nora Leutert in der Schaffhauser AZ
«Wir haben in der DDR alles verwertet und viel getauscht. Man musste Leute kennen, die einem aushelfen konnten, war stark aufeinander angewiesen.» Und wenn Carola Herz heute selber Obstwein keltert, dann nicht, weil es ein hippes, nachhaltiges Hobby ist, sondern eine Angewohnheit aus den Zeiten, in denen sie ihren Wein selbst herstellen musste, um gut und günstig zu feiern. Obwohl, feiern: In ihrer Wohnung in Ostberlin früher habe sie sich als junge Frau brav verhalten müssen, erzählt Carola Herz. «Das Haus stand in Grenznähe, da wohnten Partei-Bonzen und Polizisten.» Dass sie in der Tat von Studenten bespitzelt wurde, die im selben Haus wohnten, erfuhr Herz nach der Wende aus ihrer Stasi-Akte.
Das ganz normale Leben, das sah für Carola Herz früher anders aus als auf dem Schaffhauser Emmersberg. Und genau das hat sie in ihrem Buch aufgeschrieben: Wie es in der DDR war. Für Frauen wie sie, wie ihre Freundinnen.
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